Die Erdbestattung

Der Friedhof als letzte Ruhestätte. Bei der traditionellen Erdbestattung wird das Grab mit dem Sarg des Verstorbenen zum Ort der Trauer und des Gedenkens. Der Verstorbene ruht friedvoll unter der Erde und geht in den Kreislauf der Natur über.

Was ist eine Erdbestattung?

Bei der Erdbestattung wird der Verstorbene in einen Sarg gebettet und in der Erde beigesetzt. Man spricht daher auch von Beerdigung. Diese Art der Bestattung ist seit Jahrhunderten die üblichste Bestattungsform. Die christliche Kirche hat lange Zeit nur Erdbestattungen erlaubt. Heutzutage ist die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt. In der katholischen Kirche wird die traditionelle Beisetzung im Sarg weiterhin bevorzugt. Erdbestattungen müssen in Deutschland grundsätzlich auf einem Friedhof erfolgen.

Wie sieht der Ablauf einer Erdbestattung aus?

Trauerfeier
Die Trauerfeier wird nach Ihren individuellen Wünschen ausgerichtet. Sie findet in der Kirche, der Friedhofskapelle oder der Trauerhalle des Bestatters statt. Der gemeinsame Abschied kann den Hinterbliebenen helfen, den schmerzlichen Verlust zu realisieren und mit der Trauerarbeit zu beginnen. Die Trauerrede bildet den offiziellen Rahmen der Feier. Der Redner würdigt den Verstorbenen und gibt der Familie und Freunden Worte des Mitgefühls mit auf den Weg ihrer persönlichen Trauer. Üblicherweise dauert die Feier eine halbe Stunde. Auch eine unbegleitete Beisetzung ist möglich.


Beisetzung
Im Anschluss der Trauerfeier wird der Sarg zum Grab geleitet und von den Trägern in das Grab abgesenkt. Träger können Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung oder des Bestatters sein. Je nach den örtlichen Gegebenheiten kann der Sarg auch von Freunden oder Vereinskameraden zum Grab gebracht werden. Der Nachwurf von Erde steht sinnbildlich für das Schließen des Grabes und die Übergabe des Verstorbenen an die Erde. Mit der Beigabe von Blumen drücken die Angehörigen ihre Verbundenheit aus. Die Absenkung des Sargs kann auch im Nachgang ohne Anwesenheit der Trauergäste erfolgen.
 

Wie muss ein Sarg beschaffen sein und was ist beim Grabstein zu beachten?

Sarg
Der Sarg sollte stabil gearbeitet sein, um der Beanspruchung beim Transport, der Aufbahrung und der Beisetzung standhalten zu können. Er wird aus Holz gefertigt. Bei Erdbestattungen ist darauf zu achten, dass das Holz biologisch abbaubar ist und sich leicht zersetzen kann. Künstliche Lacke sind zum Beispiel nicht mehr erlaubt. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Holzarten und können den Sarg individuell gestalten lassen. Die Griffe sind häufig mit Messing beschlagen. Der Sarg wird mit unterschiedlichen isolierenden Materialien ausgekleidet und ist mit Polstern versehen.

  
Grabstein
Zum Gedenken an den Verstorbenen und Kennzeichnung des Grabes wird bei Erdbestattungen in der Regel ein Grabstein errichtet. Dieser Gedenkstein wird vom Steinmetz aus Naturstein gefertigt und nach individuellen Wünschen beschriftet. Die Schrift kann graviert oder mit Buchstaben aus Metall auf den Stein aufgebracht werden. Die Grabinschrift beinhaltet meist den Namen und die Lebensdaten des Verstorbenen. Ergänzend können Sinnsprüche und Symbole eingraviert werden. Da sich das Grab erst setzen muss, wird der Grabstein frühestens nach drei Monaten aufgestellt . Das Aufstellen eines Grabsteins ist allerdings keine Verpflichtung.

Bestattungsort

In Deutschland sind Erdbestattungen auf dem Friedhof oder im Begräbniswald möglich. Das Baumgrab gilt als etwas ungewöhnlicher.

Grabstätte

Das Grab kann mit einem Grabstein und Blumen individuell gestaltet werden. Dabei gelten die Friedhofsregeln. Das Baumgrab wird mit einer Plakette gekennzeichnet.

Kosten

Bei Erdbestattungen fallen unter anderem Kosten für den Sarg und die Friedhofsgebühren an. Wir verschaffen Ihnen gern einen genauen Kostenüberblick!

Grabart

Friedhöfe bieten oft mehrere Grabarten an. Dabei wird nach Wahl- und Reihengrabstätten unterschieden. Im Begräbniswald wird der Verstorbene im Baumgrab beigesetzt.

Trauerfeier

Sie können sich für eine Erdbestattung mit Trauerfeier oder die unbegleitete Beisetzung und damit für einen Abschied in Stille entscheiden.

Bestatter

Als Bestatter Ihres Vertrauens geben wir Ihnen den Raum und die Zeit, den Abschied Ihres Angehörigen in aller Ruhe zu planen und zu gestalten.

Unsere Leistungen

Die Rolle des Bestatters bei der Erdbestattung

Im Rahmen einer Erdbestattung kümmert sich der Bestatter um den Transport und die Versorgung des Verstorbenen und übernimmt organisatorische Aufgaben. Bei allen Formalitäten ist der Bestatter für die Angehörigen da. Auf Wunsch tragen die Mitarbeiter des Bestatters den Verstorbenen zu Grabe. 

Diese Aufgaben übernehmen wir bei einer Bestattung für Sie:

Überführung

  • Transport und Überführung
  • Hygienische Versorgung
  • Ggf. kosmetische Behandlung

Beratung

  • Auswahl des Sarges und der Ausstattung
  • Art des Grabes und der Grabstätte
  • Wahl des Friedhofs

Formalitäten

  • Amtliche Formalitäten
  • Hilfe bei Behördengängen
  • Planung der Beerdigung und Trauerfeier

Welche Grabarten gibt es?

Auf den meisten Friedhöfen haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Grabarten. Bei einer Erdbestattung werden die Gräber grundsätzlich nach Wahl- und Reihengrabstätten unterschieden. 


Wahlgrab
Bei einem Wahlgrab kann die Lage und Größe des Grabes selbst bestimmt werden. Bereits zu Lebzeiten können Sie sich Ihre letzte Ruhestätte aussuchen und besondere Wünsche einbringen. Sie haben die Möglichkeit, das Nutzungsrecht für ein Einzelgrab oder eine Mehrgrabstelle zu erwerben. Wahlgräber sind somit auch als Grabstätte für Ehepartner und als Familiengrabstätte geeignet. Die Ruhezeit ist verlängerbar.


Reihengrab
Das Reihengrab ist ein Einzelgrab. Lage und Größe der Grabstätte sind vorgegeben. Eine gezielte Platzwahl ist hier nicht möglich. Die einzelnen Grabstätten werden der Reihe nach durch die Friedhofsverwaltung vergeben. Nach Ablauf der Ruhefrist wird das Grab aufgelöst und die Grabstelle weiter vergeben. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer ist nicht möglich.


Gemeinschaftsgrabflächen
Anonyme oder teilanonyme Erdbestattungen können auch auf Gemeinschaftsgrabflächen im sogenannten Wiesen- oder Rasengrab erfolgen. Als Grabfläche dient dabei eine einheitlich bepflanzte, gepflegte Grünfläche. Anfallende Kosten für die Pflege der Grabanlage sind im Voraus einmalig zu begleichen. Die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen werden oft an einem zentralen Ort dokumentiert. Individuelle Grabsteine und Möglichkeiten der Grabbepflanzung gibt es nicht. Die Vergabe erfolgt der Reihe nach. Die Nutzungsdauer ist nicht verlängerbar.

Der Friedhof als Grabstätte ist deutschlandweit Pflicht

Angesichts der Rechtslage gilt in allen Bundesländern Deutschlands der Friedhofszwang. Sowohl bei der Erdbestattung als auch bei der Feuerbestattung besteht die Pflicht, die Verstorbenen auf dafür vorgesehenen Plätzen zu beerdigen. In der Regel sind das die kommunalen und kirchlichen Friedhöfe. Dabei ist der Friedhof frei wählbar. Der Zwang, einen bestimmten Friedhof zu nutzen, besteht nicht. Eine Bestattung außerhalb des Friedhofs ist nur in den gesetzlich vorbehaltenen Ausnahmefällen zulässig, beispielsweise bei einer Seebestattung. Mit besonderer Genehmigung können private Bestattungsorte betrieben werden.

Häufige Fragen zur Erdbestattung

Was sind die gesetzlichen Fristen für eine Erdbestattung? aufklappen zuklappen

Bei einem Todesfall ist die Frist zwischen dem Tod und der Beisetzung gesetzlich festgelegt. Demnach darf der Verstorbene frühestens nach 48 Stunden beerdigt werden. Bei vorheriger Überführung des Verstorbenen in eine Leichenhalle sind Fristen von 4 bis maximal 10 Tagen zulässig. Es gelten bestimmte Ausnahmeregelungen.

Was kostet eine Erdbestattung? aufklappen zuklappen

Bei einer Erdbestattung fallen Friedhofsgebühren, Kosten für die Trauerfeier und die Dienste des Bestatters an. Die Preise für die Grabstelle richten sich nach den örtlichen Friedhofssatzungen. Der Friedhofsträger legt die Höhe der Gebühren fest. Wie viel Sie letztlich zahlen müssen, hängt auch von Ihren individuellen Wünschen und der Art des Grabes ab.
 

Wer übernimmt die Grabpflege bei Erdbestattungen? aufklappen zuklappen

Die Grabpflege ist ein Ausdruck der Wertschätzung und Erinnerung. Wer das Nutzungsrecht der Grabstätte erworben hat, ist in der Regel auch für die Grabpflege zuständig. Bei Erdbestattungen wird sie in den meisten Fällen von den Angehörigen übernommen. Eine einheitliche gesetzliche Regelung gibt es dafür nicht. 
 

Was bedeutet Ruhefrist? aufklappen zuklappen

Während der Ruhefrist darf die Totenruhe nicht gestört werden. Sie beträgt im Regelfall zwischen 20 und 30 Jahren und fällt auf Friedhöfen, bedingt durch örtliche Gegebenheiten, unterschiedlich lang aus. Je nach Art des Grabes haben die Angehörigen die Möglichkeit, das Nutzungsrecht und damit auch die Ruhezeit zu verlängern.
 

Sind Erdbestattungen ohne Sarg möglich? aufklappen zuklappen

In nahezu allen Bundesländern sind inzwischen Erdbestattungen ohne Sarg erlaubt. Eine Bestattungsform, die überwiegend von Anhängern der muslimischen Gemeinde genutzt wird. Im islamischen Glauben werden die Verstorbenen traditionell ohne Sarg in einem Leichentuch beerdigt. Der Transport zur Grabstätte muss auf deutschen Friedhöfen grundsätzlich in einem Sarg erfolgen.

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